Ausstellungsbereich Lindenstraße und Umgebung
Die Lindenstraße gehörte früher zur historischen „Friedrichstadt“, war Teil der Berliner City: Hier befanden sich – anders als in der Skalitzer Straße und in der Oranienstraße – zwischen den üblichen Mietshäusern die großen Verwaltungsgebäude von Behörden und Unternehmen, darunter das von 1902 bis 1904 gebaute und erhaltene Gebäude der Viktoria-Versicherung in der Lindenstraße 20-25. Das nicht mehr existierende „Vorwärts-Gebäude“ war das Zentrum der deutschen Sozialdemokratie, mit einer ganzen Reihe jüdischer Journalisten. In der Lindenstraße stand auch die 1891 geweihte liberale Synagoge. Zur Umgebung der Straße gehörte der südliche Teil des Berliner Zeitungsviertels. Noch in der Lindenstraße arbeitete das Israelitische Familienblatt. Im Zeitungsviertel selbst, das aber zum großen Teil zum Bezirk Mitte gehörte, residierten neben dem eindrucksvollen Komplex des Ullstein-Verlags viele kleinere, aber wichtige Verlage – darunter auch der jüdische Klal-Verlag.